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Nahversorgung am Saseler Markt erhalten und stärken

Die Saseler Sozialdemokraten sprechen sich für den Erhalt und die Stärkung des Nahversorgungsstandortes Saseler Markt aus. Neben dem bereits beschlossenen Umbau des Saseler Marktes, der in diesem Jahr beginnen soll, gehören dazu auch konkrete Entwicklungsperspektiven für den Einzelhandel vor Ort.

Nach einem NDR-Beitrag vom 16. Juli, nach dem ALDI plant, einen neuen Discounter im Waldweg zwischen Sasel und Volksdorf anzusiedeln, gibt es Befürchtungen, dass der ALDI-Standort im Ortszentrum aufgegeben werden könnte.

„Diese Entwicklung sehen wir mit großer Sorge. Zum einen sehen wir Probleme für die kleineren Geschäfte am Standort Saseler Markt. ALDI ist einer der großen Frequenzbringer – wenn der Standort aufgegeben werden sollte, würden sehr wahrscheinlich weniger Leute die anderen Geschäfte am Saseler Markt besuchen. Zum anderen stellen sich mit dem in Rede stehenden neuen Standort am Waldweg viele Fragen“, so der Saseler SPD-Vorsitzende Martin Wettering.

Neben den möglichen negativen Auswirkungen auf den Standort Saseler Markt sieht die SPD Sasel vor allem verkehrliche Probleme mit einem Discounterstandort am Waldweg. Dazu zählen Anlieferverkehre ebenso wie eine weitere Verkehrszunahme. Befürchtet werden vor allem Beeinträchtigungen durch zusätzlichen Verkehr in den umliegenden Wohnstraßen mit allen Konflikt- und Gefahrenpotenzialen, die sich daraus ergeben können.

„Der Waldweg ist baurechtlich ein Mischgebiet und glänzt bereits mit einigen kleineren Gewerbebetrieben und Einzelhandel. Unserer Meinung nach passt ein großer Discounter an der Stelle aber nicht hin. Über Wohnungsbau kombiniert mit kleineren Gewerbeeinheiten kann man sicherlich reden. Das würde sich gut einfügen. Wir sollten stattdessen eher die Entwicklungspotenziale am Saseler Markt noch einmal ins Auge fassen und dort für eine Stärkung der ansässigen Unternehmen und Gewerbetreibenden sorgen“, so der SPD-Bezirksabgeordnete André Schneider.

Aller Widrigkeiten zum Trotz: der Umbau des Saseler Marktes kommt

Die gute Nachricht vorab: Der Umbau des Saseler Marktes kommt, auch wenn vor kurzem wieder einmal alarmistische Fragen zum Stand des Umbaus des Marktes kursierten. Angekündigt war der Beginn des Umbaus erst für das Frühjahr, dann für den Herbst 2021 – nach Abschluss der Haushaltsberatungen in der Hamburgischen Bürgerschaft Anfang Juni ist nun klar: es kann noch in diesem Jahr losgehen, wenn die Ausschreibungen vom Bezirksamt zeitnah auf den Weg gebracht werden können.

Seit dem Abschluss der Planungsphase liegen die Umbaupläne fertig vor. Sie wurden der Öffentlichkeit vorgestellt und politisch von der Bezirksversammlung Wandsbek bestätigt. Dem vorausgegangen war ein langer und intensiver Planungsprozess unter Beteiligung von lokalen Akteuren, Vereinen, Institutionen, Politik und Öffentlichkeit.

Die Saseler Sozialdemokraten haben sich seit Beginn der ersten Umbauideen für den Umbau des Saseler Marktes eingesetzt. Unsere Abgeordneten in der Bezirksversammlung Wandsbek haben das Projekt Saseler Markt durch ihr Engagement in den Ausschüssen intensiv begleitet und durch ihre Beschlüsse umsetzungsreif in die Hände der Verwaltung gelegt. Wir haben uns gerade in den letzten Wochen nochmal intensiv durch direkte Gespräche mit den maßgeblichen Entscheidungsträgern in der Verwaltung für einen schnellen Umsetzungsbeginn stark gemacht. „Der Umbau des Marktplatzes hat für uns Top-Priorität“, betonen der Saseler SPD-Vorsitzende Martin Wettering und der Saseler Bezirksabgeordnete André Schneider.

Doch weshalb dauert es nun wieder länger: Der Doppelhaushalt 2021/2022 wurde coronabedingt erst Anfang Juni beschlossen, bis dahin konnte die Verwaltung keine Ausgaben tätigen, die den Regelbetrieb der Stadt nicht betreffen.

Wer die Berichterstattung der letzten Monate über die steigenden Preise der Baustoffwirtschaft verfolgt hat, konnte ahnen: Kostensteigerungen betreffen auch alle öffentlichen Bauprojekte. Naturgemäß muss es dann zu Neuberechnungen kommen – das betrifft die „Haushaltsunterlage Bau“ auf deren Grundlage erst eine öffentliche Ausschreibung vorgenommen werden kann. Nachforderungen des Bezirksamtes müssen bei der Fachbehörde angemeldet werden, die über diese Ausgaben entscheiden muss. Das bedeutet einen zusätzlichen Abstimmungsbedarf, der auch erst nach dem Haushaltsbeschluss der Bürgerschaft stattfinden kann.„Wir hätten uns eine aktivere Kommunikation von Seiten der Verwaltung gewünscht. Aber für Corona und die damit verbundenen Verzögerungen kann die Verwaltung nichts. Daher ist unbegründeter Alarmismus nicht angebracht. Zudem helfen uns jetzt zusätzliche Nachforderungen wie z. B. die nach einer öffentlichen Bemusterung von Pflastersteinen oder gar eine Begutachtung der zu pflanzenden Bäume nicht. Es muss, wie es bereits beschlossen wurde, in die Umsetzung gehen. Darauf haben alle Saselerinnen und Saseler einen Anspruch. Wir wünschen uns nichts mehr als eine zügige Umsetzung des so wichtigen Projekts“, erklären Wettering und Schneider.

Digitaler Klönschnack auf Facebook-Live

Wir laden zum digitalen Klönschnack am Sonnabend, den 1. Mai um 15 Uhr auf www.facebook/spdsasel sehr herzlich ein!

Kommen Sie mit dem Bezirksabgeordneten André Schneider (Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek), unserem Regionalausschussmitglied Kerstin Steden-Vagt und dem SPD-Distriktsvorsitzenden Martin Wettering über kommunale Themen aus dem Stadtteil und Bezirk per Kommentar im Chat ins Gespräch. Fragen vorab gerne an: info@spd-sasel.de

André Schneider, MdBV
Kerstin Steden-Vagt (Stellv. SPD-Vorsitzende und Mitglied im Regionalausschuss Alstertal)
Martin Wettering, SPD-Distriktsvorsitzender

Mitmachprojekt Energiewende: Häuser sanieren, Fördermittel nutzen, Klima schützen – Digitale Veranstaltung am 22. April

Nicht nur die jungen Leute rund um Fridays For Future wollen die Klimawende aktiv vorantreiben. Inzwischen ist bei fast allen angekommen, dass es nur durch proaktives Handeln möglich ist, die beschlossenen Klimaziele zu erreichen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die energetische Sanierung von bereits bestehenden Häusern. Die Stadt Hamburg hat zusammen mit dem Bund eine Reihe von Programmen aufgelegt, um Hausbesitzer zum Mitmachen zu bewegen. Jede und Jeder soll durch Fördermittel motiviert werden, einen eigenen Betrag zum Klimaschutz zu leisten. Dabei geht es um Wärmedämmung, neue Fenster, Solaranlagen auf Dächern, innovative Heizsysteme und vieles mehr. 

„Klimaschutz ist nur nachhaltig, wenn alle mitmachen können.“, betont der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und Fachsprecher für Umwelt, Klima und Energie Alexander Mohrenberg, „Der Gebäudesektor steckt voller Potentiale für die Energiewende – hier müssen wir die Einstiegshürden nehmen. Dann zahlt sich die Sanierung aus: Fürs Klima, für den Geldbeutel und für die Handwerker von Nebenan.“ 

Aber wie und wo bekomme ich Beratung und Unterstützung? Wie kann ich öffentliche Fördermittel in Anspruch nehmen, wenn ich die Sanierung meiner eigenen vier Wände angehen will? Um diese Fragen zu klären, lädt die SPD Sasel am 22. April um 19.30 Uhr zur Online-Diskussionsrunde unter dem Motto „Mitmachprojekt Energiewende: Häuser sanieren, Fördermittel nutzen, Klima schützen“ ein. 

Neben Alexander Mohrenberg werden die Freie Energieberaterin und Architektin Helga Schlanze-Hünerbein aus Sasel sowie Matthias Ederhof von der Solaroffensive Hamburg vom Energienetz Hamburg teilnehmen und einen Überblick über das Förder-Instrumentarium geben und praktische Tipps geben sowie die dringendsten Fragen zum „Wie fang ich’s an?“ beantworten.

Eine Anmeldung erfolgt bitte per E-Mail an info@spd-sasel.de. Der Link zur Zoom-Veranstaltung wird dann zugeschickt.

Expert*innen-Talk zur Digitalisierung der Hamburger Schulen

Für Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen ist die Corona-Zeit mit einem monatelangen Spagat zwischen Home-Schooling und Home Office extrem herausfordernd. Die Pandemie hat nahezu alles in der Schulgemeinschaft auf den Kopf gestellt, was für Jahrzehnte als gesetzt galt. Gleichzeitig haben uns die letzten Monate den immensen Nachholbedarf bei der Digitalisierung unserer Schulen gezeigt. Auch wenn vieles bereits angestoßen ist: Die digitale Weiterentwicklung und Ausstattung von Schulen bleibt auch nach der Coronakrise ein zentrales gesellschaftliches Thema.

Aus diesem Grund lädt die SPD Sasel am 24. März um 19:30 Uhr zur Online-Diskussionsrunde „Der Weg zur Digitalisierung an Hamburger Schulen“ ein.

Neben Dora Heyenn, der Landesvorsitzenden der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildung, werden Digitalisierungsexperten sowie Schüler-, Eltern- und Lehrervertreter*innen Ihre Sichtweisen und Einblicke teilen. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung erfolgt per Email an info@spd-sasel.de. Der Link zur Zoom-Veranstaltung wird dann zugeschickt.

BLICKPUNKT SASEL Nr. 10 ist da!

Die dritte BLICKPUNKT SASEL-Ausgabe des Jahres 2020 liegt vor. Sie können diese und auch alle Vorgängerausgaben bequem hier nachlesen. Die aktuelle Ausgabe finden Sie in diesen Tagen aber auch in Papierform in ihrem Briefkasten zuhause. Wir wünschen angeregte Lektüre.

Dorothee Martin zur Bundestagskandidatin gewählt

Dazu Dorothee Martin, Wahlkreiskandidatin: „Das ist ein großartiges Ergebnis. Ich freue mich sehr über diesen eindeutigen Auftrag und das Vertrauen in mich und meine Arbeit. Ich bin unfassbar dankbar“, freute sich Dorothee Martin über das Votum der Genossinnen und Genossen. 

Zuvor hatten Alexander Kleinow, Urs Tabbert, kommissarische Kreisvorsitzende in Hamburg-Nord und Andreas Dressel, Kreisvorsitzender in und Wandsbek lobende Worte für ihre Arbeit ausgesprochen und ihr die Unterstützung im Wahlkreis zugesagt:
Die Vorsitzenden sind sich einig: „Dorothee Martin ist die richtige Kandidatin für Hamburg-Nord. Die SPD Hamburg-Nord freut sich auf den aktiven Wahlkampf mit ihr.“

Auch Carsten Schneider, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, hatte sich mit einer Videobotschaft gemeldet und lobte Dorothee Martin für ihre schnelle Einarbeitung in die Arbeit im Bundestag. Für den anstehenden Wahlkampf sagte er ihr seine persönliche Unterstützung und die der SPD zu. 

Dorothee Martin ist im Mai 2020 in den Bundestag nachgerückt.

In ihrer Bewerbungsrede ist Dorothee Martin auf das Krisen-Management der Bundespolitik in der Zeit der Corona-Pandemie eingegangen. Sie hat deutlich gemacht, dass die SPD gerade jetzt an der Seite der Beschäftigten steht. Sie wird sich weiter dafür einsetzen die Steuerflucht großer Unternehmen zu unterbinden. Als erfahrene Verkehrspolitikerin wird sie sich aus Berlin für die Mobilitätswende in Hamburg weiterhin stark machen.

Vorstandswahlen der SPD Sasel

Nach der coronabedingten Verzögerung hat die SPD Sasel am 3. September einen neuen Distriktsvorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt.

Nach über 14 Jahren übergibt der Wandsbeker Bezirksabgeordnete André Schneider den Staffelstab an Martin Wettering der den Diststriktsvorsitz übernimmt. Als stellvertretende Vorsitzende wurden von der Mitgliederversammlung Kerstin Steden-Vagt wieder- und Nicolai Rehbein neu gewählt. Als Kassiererin wurde Gudrun Wendt wiedergewählt.

Dem Vorstand gehören weiterhin 8 Beisitzerinnen und Beisitzer an.
Eckart Albrecht, Fabian Chamay, Angela Fürböter, Dirk Huenerbein, Günter Ploß, Britta Schiller, Andreas Thams und Winfried Wolf.
Als Revisoren wurden Gisela Jahncke und Benjamin Klooß bestätigt.

„Ich freue mich über die neue Aufgabe. Gerade das letzte halbe Jahr hat gezeigt, wie wichtig der Zusammenhalt in der Gesellschaft ist. Die SPD Sasel ist ein integraler Bestandteil des Stadtteils. Der Kontakt und Austausch zu den Menschen ist uns ein Anliegen, nur so bleibt Politik vor Ort erfahr- und begreifbar“, so der frisch gewählte Vorsitzende Martin Wettering.

Doro ist da: Bürgersprechstunde am Infostand am 8. August am Saseler Markt

Dorothee Martin, MdB

Die SPD Sasel und die Bundestagsabgeordnete Dorothee Martin laden am Sonnabend, den 8. August in der Zeit von 10 bis 12 Uhr zum Bürgergespräch am Infostand vor Edeka am Saseler Markt ein.

Mit dabei sind auch die Kommunalpolitiker André Schneider (Bezirksversammlung Wandsbek) und Kerstin Steden-Vagt (Regionalausschuss Alstertal).

BLICKPUNKT SASEL – was uns Saseler bewegt

Önder Kadak, Café Pause im Sasel-Haus

Kann sein Café Pause im Sasel-Haus wieder öffnen: Önder Kadak.

„Mich als Gastronom hat natürlich erstmal der finanzielle Aspekt besondert hart getroffen. Ich hatte ca. 2 Monate zu und das leider auch noch zur besten Saison (März-Juli), da wir traditionell zu dieser Zeit die meisten Veranstaltungen durchführen. Die Schließung des Sasel-Hauses, die gleichbedeutend mit dem Ausfall aller Angebote ist (Sportkurse, Sprachkurse, Kleinkunst, Konzerte und Messen), trifft mich sehr hart.

Überrascht bin ich über die Unterstützung meiner Gäste. Regelmäßig hatte ich kleinere Beträge in Umschlägen (mit mutmachenden Notizen) in meinem Briefkasten. Das ist einfach überragend! Auch der TSV Sasel hat mich unterstützt und somit wieder einmal bewiesen, wie wichtig ein Stadtteilverein für uns ist. Großen Respekt! Auch die Politik hat Ihren Job erledigt und Kleinunternehmer wie uns unterstützt.

Ich hätte mir aber durchaus mehr Kommunikation seitens der Politik, wie auch der Saseler Gewerbetreibenden gewünscht.

Unter den Saselern generell habe ich guten sozialen Zusammenhalt festgestellt und hoffe, dass wir in der Post-Corona Zeit genauso miteinander agieren.“

Robert Plambeck, Friseurmeister in Sasel

Neue Frisur nur mit Schutzvisir: Robert Plambeck freut sich auf seine Kunden.

„Die Schließung des Geschäfts, die finanziellen Einbußen, die Auflagen nach der Wiedereröffnung und die Sorge um die Mitarbeiter, die in Kurzarbeit arbeiten haben mich besonders betroffen. All das ging mir auch persönlich an die Nieren.

Viele Kunden waren geduldig und sehr großzügig, aber leider gab es auch Probleme da wir nach der Wiedereröffnung nicht alle Kunden kurzfristig bedienen konnten.

Die Gelder zur Unterstützung sind dankenswerterweise alle geflossen, es dauerte teilweise sehr lange und war schwer nachvollziehbar. Eine bessere Kommunikation hätte geholfen mir die Sorgen und Unsicherheit zu nehmen.

Durch die Abstandsregelungen im Salon müssen meine Mitarbeiter weiter in Kurzarbeit arbeiten, es fehlen trotz Ausweitung der Öffnungszeiten ca. 30% – 40% der Umsätze, Ich wünsche mir daher die Aufhebung der Abstandsregelungen bei weiterer Mundschutzpflicht für Mitarbeiter und Kunden. Der eingeschränkte Betrieb kann auf Dauer nicht funktionieren. 

Ich hoffe der gelebte Zusammenhalt unter den Saselern wird auch nach der Corona Zeit bestehen bleiben.“

Jens Beiner, Bloch & Beiner Käse und Wurstspezialitäten, Saseler Wochenmarkt

Jens Beiner von Bloch & Beiner lobt die Unterstützung der Politik.

„Die ganze Krise hat mich eher positiv getroffen. Das liegt primär auch daran, dass ganz am Anfang der Bürgermeister den Kunden gleich erklärt hat, dass Einkaufen an der frischen Luft deutlich gesünder ist, als in Supermärkten oder geschlossenen Räumen.

Das ist für uns wirklich richtig toll gewesen. Wir erleben in dieser ganzen Corona-Zeit einen massiven Zuspruch der Kunden. Davon sind wir wirklich sehr angetan. Und dann bemerken wir, dass das Geschäft sich vom Wochenende wieder in die Woche verlagert, zumindest ein bisschen, das führen wir auf Homeoffice zurück.

Als Wochenmarkthändler sehe ich die Situation im Moment ganz positiv. Auch weil wir von der Politik, insbesondere hier in Hamburg, unterstützt werden. Ich glaube das will der Bürgermeister hören und das hat er auch verdient.“

Theresa Meyer, Obsthof Meyer Neuenfelde, Saseler Wochenmarkt

Theresa Meyer (zweite von links) und ihr Team und das köstliche Erdbeerenangebot.

„Also erstmal ist unser Geschäft besser geworden. Ich denke, das liegt daran, dass die Leute sich wieder besonnen haben, regionaler einzukaufen.

Am schönsten finde ich, dass die Wertschätzung gestiegen ist, weil wir wirklich nach wie vor immer da waren, immer die Leute mit allem versorgt haben, was wir auch sonst haben. Diese Dankbarkeit zu spüren ist überaus toll.

Dann hört man natürlich viele Geschichten von den Kunden, die einen sehr betroffen machen, wie schlecht es dem einen oder anderen geht.

Die Kunden haben wieder bewusster gegessen, möglichst viele Orangen – das war ja noch zur Apfelsinenzeit im März. Ingwer und sonstige Superfoods waren auf einmal angesagt.“

Ingrid Künzler, Wurst- und Käsespezialitäten, Saseler Wochenmarkt

Verkauft ihre frischen Waren immer mit einem flotten Spruch: Ingrid Künzler.

„Die Kunden haben die Einschränkungen mit viel Verständnis aufgenommen. Die auseinandergezogenen Verkaufsstände und der Mund-/Nasenschutz haben dafür gesorgt, dass der Ein- und Verkauf gut vonstatten gingen.

Das Sprechen durch die Maske führte insbesondere in der Gewöhnungsphase manchmal zu Verständigungsproblemen, die aber durch gezieltes Nachfragen schnell ausgeräumt werden konnten.

Einen Umsatzeinbruch musste ich nicht verzeichnen. Sorge mache ich mir etwas, wenn die Sicherheitsabstände nicht mehr eingehalten werden (müssen).“

Hanna Wettering, Sasel

Hanna Wettering fordert mehr Rücksichtnahme und Achtsamkeit in der Krise.

Krank- ein Wort, was gerade zu Corona Zeiten größtenteils mit körperlich kranken Menschen verbunden wird. Doch bringt diese Pandemie leider nicht nur körperliches Leid mit sich oder verstärkt ein schon vorhandenes Risiko, es kann uns Menschen auch psychisch krankmachen. Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen werden durch genau solche unsicheren und neuen Zeiten ausgelöst oder verstärkt.

Meine Freunde haben in der Corona Krise ihr Abitur geschrieben und immer war nur die Rede davon, Ansteckungen zu vermeiden. Stress pur. Viele haben sich freiwillig in Quarantäne begeben, weil sie Angst hatten, das Abi nachschreiben zu müssen.

Gleichzeitig liest man täglich über neue Todesfälle, hat Angst um den Opa im Heim, die Eltern haben plötzlich finanzielle Probleme. Doch fragt sich denn niemand, was das mit uns macht? Unsichtbares Leid schleicht sich schnell bei uns ein, Probleme über die wir immer noch nicht gerne offen reden.

Also lasst uns auf einander zugehen, aufeinander achtgeben. Zusammen können wir das auch überstehen.“

Susann & Mathias Mardt, Eiscafé Bitte mit Sahne

Mathias und Susann Mardt hätten sich eine bessere Kommunikation über behördliche Auflagen gewünscht.

„Wir haben auf unserem ohnehin relativ kleinen Terrassenbereich weniger Tische und Stühle stehen. Wir tragen den Mundschutz den ganzen Tag und es ist wirklich sehr unangenehm. Unser Innenbereich wird leider kaum genutzt. Die Leute sind eher verhalten, weil viele auch keine Kontaktdaten hinterlassen möchten.

Wir haben sehr schnell und spontan einen kurzfristigen Lieferdienst auf die Beine gestellt, als wir nur noch den außer Haus Verkauf bedienen durften. Unsere Kunden haben diesen Dienst, der unter dem Motto „Support your local icedealer“ ausgerufen war, mit so einer überwältigenden Resonanz angenommen, das war unfassbar toll.

Unsere Kunden haben Gutscheine gekauft und sich mit Nachbarn, manchmal ganze Straßen solidarisiert, um bei uns Eis zu bestellen. Das war einfach großartig! Auch unsere Mitarbeiter waren stets zur Unterstützung da! Von der Politik, Stadtteilpolitikern kam nichts! Gewünscht hätten wir uns mehr Kommunikation, da wir uns ständig selbst informieren mussten, welche Auflagen gerade mal wieder aktuell sind, an welche Verhaltensregeln man sich halten muss.

Wir möchten uns auf diesem Wege nochmal für die großartige Unterstützung unserer Kunden und Mitarbeiter bedanken! Auch ohne unsere Familie, Freunde und Bekannte hätten wir so einiges nicht stemmen können.“

Fraidoon Sadeghi, Azubi im Hospital zum Heiligen Geist

Pflege-Azubi Fraidoon „Ferry“ Sadeghi muss mit einem neuen Arbeitsalltag in der Ausbildung zurechtkommen.

„Für mich ist das Allein-Lernen sehr schwierig. Viele Fragen in den Arbeitsblättern unserer Berufsschule kann man nicht leicht verstehen, wenn man Deutsch nicht als Muttersprache hat. Bei schönem Wetter ist die Versuchung groß, raus zu gehen statt zu lernen.

Wir haben mehr auf der Station gearbeitet als geplant, weil mehr Personal gebraucht wurde. Dadurch haben wir weniger Zeit für die Schule gehabt. Es war gut, dass ich Unterstützung von deutschen Freunden bekam.

Was mir auch gefallen hat war die Wertschätzung durch unsere Bewohner, die um 13.30 Uhr am Fenster standen und für uns geklatscht haben.“

Annemieke Hünerbein, Abiturientin aus Sasel

„Demokratie bedeutet, dass alle Beteiligten gehört werden. In so einer Krise bedeuten alle Beteiligten: auch wir SchülerInnen. Mir wurde von klein auf beigebracht, mich zu emanzipieren und meine Meinung zu vertreten. Ich habe mein Amt als Profilsprecherin in meiner Klassenstufe genutzt, um das Meinungsbild meiner Stufe einzufangen.

Wir haben einen Brief an den Schulsenator Ties Rabe verfasst und ihm konstruktiv rückgemeldet, was uns stört und unter welchen Bedingungen die Abiturprüfungen stattfinden müssen, damit sich alle ausreichend geschützt fühlen.

Ein langes Standardantwortschreiben bekamen wir als Antwort. Frustrierend. Zwar wurde auf unseren Brief im Abendblatt aufmerksam gemacht, doch belustigte sich ein paar Tage später ein Kolumnist über diesen.

Die Krise zerrt an meinen Nerven. Das Abitur ist Stress pur, Unterstützung kommt nur bedingt. LehrerInnen geben sich große Mühe, uns zu unterstützen, doch nicht alle haben die Möglichkeit das auch anzunehmen und umzusetzen. Die Technik ist ein Problem. Doch nur wenige Eltern haben die Zeit, sich gerade auch um jüngere Kinder zu kümmern. Ob ein Durchschnittsabi besser gewesen wäre? Ich denke nicht. Doch in einer Demokratie sollten alle Stimmen gehört werden. Vor allem die der nächsten Generation.“

Friedemann Boltes, künstlerischer Leiter des Sasel-Hauses

Friedemann Boltes setzt auf kreative Konzepte im Sasel-Haus.

„Anfang dieses Jahres feierte eine Kulturinstitution im Alstertal ihr 40-jähriges Jubiläum: das Sasel-Haus. Voller Optimismus und mit ehrgeizigen Plänen schaute der Verein in die nähere und weitere Zukunft. Doch dann kam bekanntlich vieles anders. Wurden zunächst nur einzelne Großveranstaltungen abgesagt, so musste binnen weniger Wochen der gesamte Betrieb heruntergefahren werden.

Wir haben – wie die großen Konzerthäuser und Theater – langfristige Verträge mit Künstlerinnen und Künstlern. Abgesagte Termine nachzuholen ist daher sehr aufwändig. Beim Wiederanfahren des Betriebs ist es vor allem wichtig, dies mit Bedacht zu tun.

Von Seiten des Senats und des Bezirks erfahren wir auch in dieser kritischen Zeit Unterstützung und Wertschätzung. Wir versuchen, auf die Herausforderungen der Krise mit innovativen Konzepten zu antworten, zum Beispiel mit unserem Projekt „Bei Anruf Kunst“.

Mein großer Wunsch ist es, dass die Menschen die Bedeutung und den Wert von Kultur und Begegnung in dieser Zeit neu entdecken – das wäre das Gute im Schlechten!“